Sinne

Kinder-Wald-Geschichte von Bettina 

Kinder-Wald-Geschichte von Bettina 

Der Dachs Willi

Es war an einem sonnigen Herbsttag, als wilder Wind, ein kleines Indianermädchen, an ihrem Sitzplatz saß. Die Sonne schien ihr auf die Wangen, als sie plötzlich einen Vogel hörte, den sie zuvor hier noch nie gesehen hatte. Sie schlich sich näher heran und versuchte sich so viele Details wie möglich zu merken, damit sie ihrer Mutter, die als die Vogelfrau im Stamm bekannt war zu erzählen. Als der Vogel sich am Nachbarsbaum zur Ruhe setzte konnte sei sein schwarz-bläulich glänzende Gefieder mit vielen weißen Punkten und dem dunkle Schnabel genau erkennen. Seine roten Beine und die kräftigen Krallen gefielen ihr besonders gut. Voller Freude und mit dem Wunsch sich all die Details zu merken, lief sie nach Hause, stolperte und fiel in ein tiefes Loch. Es war stockfinster, Ronja bekam Angst und begann zu weinen. Das hörte Willi der Dachs, er eilte wildem Wind zu Hilfe und sprach: “Meine Liebe, was macht dich denn so traurig”. wilder Wind spitze ihre Ohren und fragte: “Wer ist denn da?”.  

“Willi, der Dachs – entzückender Mensch”, hörte sie jemanden hinter sich flüstern. Wilder Wind erschrak, noch nie hatte ein Tier mit ihr gesprochen. Ihre Angst war verschwunden und ihre Neugierde war entfacht. So unterhielten sich die beiden eine Weile und Willi zeigte wildem Wind wie sie sich mit Hilfe ihrer Sinne in dem unterirdischen Bau zurechtfinden konnte. Am besten gefiel ihr der Trick, die Nase nach oben zu halten, um dem leichten Windhauch zu folgen, der sie verlässlich und direkt nach draußen führte. Und so kam es, dass wilder Wind einen neuen Freund im Wald fand. 

Aktivierung der Sinne

Aktivierung der Sinne

img-3Aktivierung der 5 Sinne 

Diesen Monat möchten wir die 5 Sinne aktivieren.  Dazu werden wir uns einer Sinnesmeditation bedienen, die wir in vielen unserer Wildnisprogrammen verwenden. Das schöne an der Meditation ist, dass man in der Regel bereits nach wenigen Wiederholungen bereits selber merkt, wie stark sich die eigene Wahrnehmung verbessert hat und dass die Schritte um einiges leichter gehen. Mit der Zeit fällt es immer leichter in diesen „Raum der aktivierten Sinne“ einzusteigen.

Statt aufgeregt allem nach zu gehen was uns in den „Sinn“ kommt, bleiben wir hierbei einfach sitzen und öffnen die Tür in ein Stadium des tieferen Zuhörens bzw. Wahrnehmens. Dadurch dass wir Sinne kombinieren und versuchen bewusst mehrere Sinne in voller Intensität wahrzunehmen, verbinden wir uns und werden stiller wacher Beobachter der Welt die uns umgibt, ähnlich einem Baum. Unsere Sinne saugen ähnlich den Wurzeln Informationen aus unserer Umgebung auf.

Hier ist die Meditation:

Finde draußen einen guten Platz und setze dich mal hin. 

Schließe deine Augen und mache es dir bequem. Halte deine Augen geschlossen. 

Konzentriere dich auf dein linkes Ohr. Finde das leiseste Geräusch, das du noch irgendwie wahrnehmen kannst. 

Konzentriere dich auf dein rechtes Ohr. Finde das leiseste Geräusch, das du noch irgendwie wahrnehmen kannst. 

Versuche beide leisesten Geräusche gleichzeitig zu hören. (Du kannst auch noch andere Richtungen einbauen (vorne, hinten, oben,..) wenn du Lust hast. 

Finde den gerade noch wahrnehmbares Geschmack in deinem Mund und danach den „leichtesten“ Geruch in deiner Nase.  

Versuche jetzt gleichzeitig zu riechen schmecken und zu hören. Achte nun auf deinen Körper: wo berührt dich Stoff, die Sonne, wo berührst du den Boden usw. 

Versuche dies zu fühlen und gleichzeitig die leisesten Geräusche zu hören, zu schmecken und zu riechen. 

Nun öffne deine Augen und starre, ohne etwas zu fokussieren, gerade aus während du gleichzeitig fühlst, schmeckst, hörst und riechst. 

 

Halte das, solange du kannst. 

 

Vermutlich brauchst du für diese Praxis etwas Übung bis es leicht geht. Doch: Indem wir geben, werden wir beschenkt. Das heißt je öfter du das machst, desto feiner werden deine Sinne. Viel Spaß damit.