Geschichten

Kinder-Wald-Geschichte von Bettina 

Kinder-Wald-Geschichte von Bettina 

Der Dachs Willi

Es war an einem sonnigen Herbsttag, als wilder Wind, ein kleines Indianermädchen, an ihrem Sitzplatz saß. Die Sonne schien ihr auf die Wangen, als sie plötzlich einen Vogel hörte, den sie zuvor hier noch nie gesehen hatte. Sie schlich sich näher heran und versuchte sich so viele Details wie möglich zu merken, damit sie ihrer Mutter, die als die Vogelfrau im Stamm bekannt war zu erzählen. Als der Vogel sich am Nachbarsbaum zur Ruhe setzte konnte sei sein schwarz-bläulich glänzende Gefieder mit vielen weißen Punkten und dem dunkle Schnabel genau erkennen. Seine roten Beine und die kräftigen Krallen gefielen ihr besonders gut. Voller Freude und mit dem Wunsch sich all die Details zu merken, lief sie nach Hause, stolperte und fiel in ein tiefes Loch. Es war stockfinster, Ronja bekam Angst und begann zu weinen. Das hörte Willi der Dachs, er eilte wildem Wind zu Hilfe und sprach: “Meine Liebe, was macht dich denn so traurig”. wilder Wind spitze ihre Ohren und fragte: “Wer ist denn da?”.  

“Willi, der Dachs – entzückender Mensch”, hörte sie jemanden hinter sich flüstern. Wilder Wind erschrak, noch nie hatte ein Tier mit ihr gesprochen. Ihre Angst war verschwunden und ihre Neugierde war entfacht. So unterhielten sich die beiden eine Weile und Willi zeigte wildem Wind wie sie sich mit Hilfe ihrer Sinne in dem unterirdischen Bau zurechtfinden konnte. Am besten gefiel ihr der Trick, die Nase nach oben zu halten, um dem leichten Windhauch zu folgen, der sie verlässlich und direkt nach draußen führte. Und so kam es, dass wilder Wind einen neuen Freund im Wald fand. 

Selbstverständlichkeiten

Selbstverständlichkeiten

Selbstverständlichkeiten

Ein Mann sitzt mit seinem 17-jährigen Sohn im Zug. Mit großen Augen schaut der junge Mann aus dem Fenster und fragt: »Papa, ist das eine Kuh?« Der Vater lächelt und antwortet: »Ja, mein Sohn.«
Aufgeregt spricht der Junge weiter: »Papa, diese Blumen sind Sonnenblumen, oder?« Die Antwort lautet wieder: »Ja, mein Sohn.« Viele weitere Fragen folgen: »Papa, ist das ein Lastwagen? … eine Tanne? … ein Hubschrauber? … ein hoher Berg …?« Stets folgt dieselbe Antwort: »Ja, mein Sohn.«
Zwischendurch zeigt der Vater in eine Richtung und sagt: »Schau, mein Sohn, der Vogel ist ein Bussard, dieser Baum ist eine Eiche und dort ist ein Rapsfeld …«
Ein Fahrgast, der den beiden gegenübersitzt, spricht den Vater nach einer Weile an: »Bei allem Respekt, das Verhalten Ihres Sohnes ist doch sehr merkwürdig.« Gespreizt weist er ihn darauf hin, dass es heutzutage doch sehr gute Kliniken für Fälle »wie diesen« gäbe und die Medizin in alle Richtungen große Fortschritte mache.
Der Vater unterbricht ihn: »Wie recht Sie doch haben!«, ruft er und fährt freundlich fort: »Von solch einer Fachklinik kommen wir gerade. Mein Sohn hat vor zwölf Jahren sein Augenlicht verloren und kann seit wenigen Tagen wieder sehen.« Sichtlich beschämt senkt der Mann den Blick. Nach einer Weile wendet er sich dem Jungen zu: »Junger Mann, ich muss mich bei Ihnen entschuldigen.« Und nach einer Pause sagt er noch: »Und ich möchte mich bei Ihnen bedanken. Sie haben mir eben aufgezeigt, dass ich vieles Wertvolle im Leben gar nicht mehr wahrnehme, weil ich es für selbstverständlich gehalten habe.«img-3
© Aus dem Buch von Gisela Rieger: „111 Herzensweisheiten

Die Natur steckt auch im Wimmelbuch

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 Was ein Wimmelbuch lehrt

Das Wimmelbuch ist so was wie ein Schulbuch für Kleinkinder. Du hast die Wahl aus welchem Buch dein Kind lernt. Oft vor dem Einschlafen und auch am Tag zwischen durch wird ein Wimmelbuch von den Kindern „gelesen“. Mit einem älteren Kind oder Erwachsenen lernen sie so nicht nur Wörter, sondern lernen auch Geschichtenerzählen. Dein Kind kann mit dem Wimmelbuch viel lernen. z.B. Wie man einen Traktor von einem LKW unterscheidet oder wie man einen Kiebitz von einem Storch und einem Bussard unterscheidet. Als Eltern haben wir die Wahl was unser Kind im Wimmelbuch lernt, weil wir die Bücher bestimmen die Wimmelbücher die wir zuhause haben.

Empfehlenswerte Wimmelbücher

Hier sind Bücher, die ich als Wald und Wildnispädagoge empfehlen kann. Sie sind waldpädagogisch wertvoll, weil die Kinder von Klein auf lernen Tiere und Teilweise auch Pflanzen zu unterscheiden. Da geht es tiefer als Kuh und Pferd. Es sind viele Tiere enthalten die in fast keinem Bauernhof Wimmelbuch zu finden sind.

Solltest du einen Vorschlag für ein gutes Wimmelbuch haben freue ich mich über deinen Kommentar!

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Im Wald
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Garten und Hecke
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Bach und Teich

Diese Bücher sind sehr „menschenarm“ und lenken die Aufmerksamkeit direkt auf die Tiere.

Ein spannendes Buch für die etwas älteren Kinder (Seiten sind aus Papier) ist „Der verwandelte Wald“. Hier sind Tiere, Pflanzen und Menschen drin. Das Kind und der Erwachsene lernen aus dem Samen – Holz wird und aus dem Holz eine Geige.

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Warum ein Wimmelbuch

Die ganz kleinen Kinder (ab ca. 1,5 Jahren) nehmen in diesen Büchern vornehmlich einzelne Tiere und Gegenstände wahr. Doch das Wimmelbuch, wächst mit den Kindern mit. Diese einzelnen Dinge werden zu den Zutaten mit denen sie Geschichten erzählen und dabei entdecken sie, dass sie bereits anderen vorlesen können. „“Sie forschen, sind aktiv und erleben ihre Selbstwirksamkeit als etwas Besonders, was sie stolz macht und wiederum zu neuem „Lernen“ aktiviert.““ – www.wimmelbuchverlag.de

Lebhaft mit Geschichte und Witz können sich so die Kinder einen Überblick über die realen Lebensvorgänge in ihrer Umwelt verschaffen. ( Übrigens auch die Erwachsenen lernen etwas dabei 😉

Mehr dazu:

Reading as Playing: The Cognitive Challenge of the Wimmelbook. (in Englisch)